ALZEY-WORMS – Es waren bewegende Momente in Offstein. Hans Kogel, das beliebte Feuerwehr-Unikum aus Eich, ist bei der Delegiertenversammlung der Kreisjugendfeuerwehr verabschiedet worden. Der 63-Jährige mit der eigenwilligen Frisur wurde feierlich aus seinem Amt des stellvertretenden Kreisjugendfeuerwehrwarts entpflichtet. Gleichzeitig wurde der Eicher zum Ehrenmitglied der Kreisfeuerwehr ernannt.
Weckruf mit Sirene
Kogel hatte den Posten des stellvertretenden Kreisjugendfeuerwehrwarts zwölf Jahre lang inne. Und auch wenn immer noch so viel Herzblut durch seine Adern fließt: Mit 63 Jahren ist eben jetzt aus Altersgründen Schluss. Ja, es muss Schluss sein. So sieht es jedenfalls die Verordnung vor. Bei der Jugend war Kogel immer sehr beliebt. Aber nicht nur beim Feuerwehrnachwuchs, sondern bei vielen, die mit ihm zu tun hatten. Dies zeigten die vielen Geschenke, die Kogel bei seiner Verabschiedung mit nach Hause nehmen durfte und das Gästebuch, das am Eingang der Engelsberghalle auslag. „Wir werden Dich vermissen“, war da oft in dem Büchlein zu lesen.
Wenngleich Wehmut in der Luft lag, gönnten ihm die Besucher natürlich den verdienten Ruhestand. „Wir verabschieden dich deshalb mit einem weinenden und mit einem lachenden Auge“, meinte Kreisjugendfeuerwehrwart Jörg Michel. Das Engagement Kogels hob auch Klaus Anders, stellvertretender Kreisfeuerwehrinspekteur, hervor. Beide kennen sich schon seit vielen Jahren. „Die Frisur ist Kogels Markenzeichen. Das ist eine eigene Identität“, bekräftigte Anders und rief unter anderem die vergangenen Zeltlager ins Gedächtnis. Besonders erinnerte sich Anders schmunzelnd an Kogels morgendliche Weckrufe mit Megafon oder Sirene. Kogel organisierte zahlreiche Veranstaltungen und begleitete viele Aktionen der Jugendfeuerwehr, darunter den erfolgreichen Weltrekordversuch der längsten Wasserwand an der Mosel im September 2007.
Liebenswerte Anekdoten
Jedes Jahr betreute Kogel neben vielen anderen Wettbewerben die Abnahme der Leistungsspange und führte die Jugendflamme für die Jugendfeuerwehren des Landkreises ein. Auch Matthias Görgen von der Landesjugendfeuerwehr bezeichnete Kogel als verlässlichen Partner im Landkreis, mit dem es immer gute Gespräche gegeben habe.
Görgens Dank richtete sich auch an Kogels Ehefrau Elfie, die wegen der Feuerwehr oftmals zurückstecken musste. Görgen hatte außerdem ein besonderes Geschenk mitgebracht: die Jugendehrennadel in Silber. Auch Horst Widder, Wehrleiter der VG Eich, wusste liebenswerte Anekdoten über Kogel zu berichten. Mit dem Satz „Ich bin der Neue“ habe der sich 1990 bei der Einheit Eich vorgestellt. „Ich habe an diesem Tag einen Menschen kennengelernt, der es schaffte, innerhalb von drei Jahren eine sagenhafte Ausbildung aufs Parkett zu legen“, sagte Widder. „Doch wie schafft das aaner, der net rhoihesssich spricht“, scherzte der Wehrleiter und erklärte: „Hans spricht die Sprache der Jugend und er verstand es, bestens auszubilden.“ Selbst er habe von ihm einiges lernen können. „Vor diesem Mann ziehe ich heute noch meinen Hut.“
Der Feuerwehr in Eich wird Kogel trotzdem seines Abschieds treu bleiben, ist er doch aktiv in der Brandschutzerziehung mit den Schulen.
Auch Bundestagsabgeordneter Jan Metzler, Westhofens Verbandsbürgermeister Walter Wagner und Offsteins Ortsbürgermeister Robert Kuhn gratulierten Kogel zu seinem langjährigen Engagement.
Quelle:
Allgemeine Zeitung Alzey Worms