Jugendfeuerwehr auf Inklusionskurs

Treffen im Modellstandort Alzey-Worms

„Stop, da kommt einer von links!“ Wieder einen Punkt gewonnen. Beim Spiel „Häuptling Adlerohr“ ging es am Samstag in Gundersheim lustig her. Die Teilnehmer des Inklusionsprojekts spielten es um ihr Gehör zu schärfen und um zu testen, wie es ist, wenn man nichts sehen kann.
Ein Spieler wurde mit verbundenen Augen auf einen Stuhl, ein leerer Korb wurde vor ihn gestellt. Die anderen Spieler hatten die Aufgabe, sich lautlos dem Korb zu nähern und beliebige Gegenstände darin abzulegen, ohne dass der Häuptling es bemerkt. Vernahm der Häuptling ein Geräusch und konnte die Richtung erkennen, musste er dorthin zeigen und STOPP rufen. Lag er richtig, musste der Schleichende sofort stehen bleiben.
Schlüssel, Kulis, Taschentücher, Atemschutzmasken und vieles mehr landeten in dem Korb – ohne dass die Spieler es merkten.
„Gar nicht so leicht, die anderen zu hören, und dann auch noch die Richtung zu bestimmen, aus der das Geräusch kommt.“, war der allgemeine Tenor der nacheinander antretenden Häuptlinge.

Das Inklusionsprojekt zielt darauf ab, Paten auszubilden, die es Menschen mit Beeinträchtigung erleichtern sollen, sich der Jugendfeuerwehr, später vielleicht sogar der aktiven Wehr anzuschließen. Auf die Frage, was die vier Teilnehmer der Jugendfeuerwehr Gundersheim dazu gebracht hat in die Jugendfeuerwehr zu kommen und dort zu bleiben, stellte sich heraus: Spaß steht an erster Stelle, Hilfe für andere, Gemeinschaft und Freunde waren die häufigsten Antworten.
Aber es wurde auch erarbeitet, wozu es nicht kommen darf: Begriffe wie Diskriminierung, Mobbing, Monotonie und zu viel Ernst landeten auf den angepinnten Karten.
Die Inklsuionspaten geben also eine klare Richtung vor, wie Feuerwehr attraktiv werden kann, auch für Menschen mit Beeinträchtigung.

Um ein bisschen Abwechslung und Spaß in das Treffen und den Körper wieder in Schwung zu bringen, gab es einen abschließeden sportliche Einlage in der Fahrzeughalle.
Jeweils zwei Jugendliche wurden mit zwei Beinen zusammengebunden und als „Dreibein“ auf einen Hinderparcours geschickt. Sie mussten um Kisten laufen, unter einen Tisch durchkrabblen und über eine Bank steigen. Gar nicht so leicht, wenn man am Bein eines anderen hängt. Zu lachen gab es dabei für alle viel.

Die vier Jugendlichen äußerten viele Ideen, was man noch alles machen könnte, um das Thema Inklusion bekannter zu machen, zum Beispiel ein Stand bei Festen oder entsprechende, dafür sensibilisierende Spielstationen bei den Jugendfeuerwehrspielen.

Weitere Informationen zu diesem großartigen Projekt der Landesjugendfeuerwehr finden Ihr hier: Jugendfeuerwehr auf Inklusionskurs